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Beobachtung und Abgrenzung
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Beispiel FlüelenDer WaldWir wollen den in der Abbildung zu sehenden Wald standortskundlich ansprechen: der Wald existiert und wurde anlässlich des Kurses der Gebirgswaldpflegegruppe im Sommer 1993 angesprochen.
Lage
Kanton Uri im Gruonbachtal über Flüelen auf einer Meereshöhe von etwa 1500 m ü.M. an einem W-NW-exponierten Hang. UntergrundToniges, gut verwittertes Material (Flysch) mit einem mässigen Skelettanteil (ca. 50%, Blöcke der benachbarten Kalkschichten). Boden
An der Bodenoberfläche wird die Nadelstreu relativ gut abgebaut, sie bildet nur auf leicht erhöhten Kleinstandorten grössere schwarz gefärbte, mehrjährige Auflagen. Nach einer längeren Niederschlagsperiode ist der grau-braune Boden (Mineralerde) feucht, jedoch nicht nass. Vernässungsmerkmale wie Rostflecken oder Reduktionsfarben (blaugrau) sind nicht zu sehen. Auch in der Tiefe von 1 m ist der felsige Untergrund noch nicht erreicht. VegetationDer Aspekt der Krautschicht wird durch grosse, «krautige» Pflanzen geprägt. Dazwischen sind kleine moosbedeckte Erhebungen auszumachen, die weniger «krautige», dafür mehr verholzte, «zwergstrauchige» Pflanzen zeigen. BestandDer Baumbestand ist einschichtig und besteht aus Fichten (80%) und Tannen (20%). Wir sprechen ihn als starkes Baumholz an. Der Schlussgrad ist normal bis locker. Rotten sind nicht erkennbar, hingegen ist eine schwache Ausbildung von Kleinkollektiven auszumachen. Laubbäume sind keine vorhanden; lediglich einige kleine, stark verbissene Vogelbeeren und Bergahorne finden sich in der Krautschicht. Fichten- und Tannenverjüngung ist an erhöhten Stellen als Anwuchs vorhanden, jedoch gegenwärtig kaum entwicklungsfähig. Die Tannen sind stark verbissen. Lediglich einige Fichten auf grossen herumliegenden Blöcken sind etwas grösser. Hangabwärts geschaut, wird die Fläche gegen links durch eine viel nässere Mulde mit weniger hohen Bäumen und einer «sumpfigen» Vegetation begrenzt. Gegen rechts wird der Hang steiler, die «krautige» Vegetation macht einem «grasigen» Aspekt platz. Der Wald ist lückiger und weniger wüchsig. Nach unten wird der Hang flacher; hier sind grosse Felsblöcke abgelagert. Die «krautige» Vegetation wird spärlicher, hingegen sind die Blöcke mit dichten Moospolstern und Sträuchern bedeckt. Nach oben schliesst eine Blösse mit üppiger Schlagflora an. Haben wir Baumbestand, Vegetation und Boden auf diese Art beobachtet und kennengelernt, so können wir uns zur Standortsansprache hinwenden. |
![]() | Vorgehensweise bei einer standortskundlichen Ansprache | |
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