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Humusformen
Beschreibung der HumusformenMull [Mögliche Horizontenfolge: L-Ah; L-(F)-Ah]
Je nach Jahreszeit kann der Streuhorizont L bei dieser aktiven Humusform auch fehlen. Der Fermentationshorizont F, wenn überhaupt vorhanden, ist nur schwach ausgebildet. Der Ah-Horizont weist meist ein stabiles Krümelgefüge auf und ist mächtiger als 8-10 cm. Die tiefe Durchmischung des organischen Materials mit der mineralischen Feinerde ist eine Folge tierischer Aktivität, vor allem der Regenwürmer. Die pH-Verhältnisse reichen von sauer bis neutral. Aufgrund des Vorhandenseins von Kalk bis an die Bodenoberfläche kann in speziellen Fällen der Kalkmull ausgeschieden werden. Kalkmull setzt einen steten Neubeginn der oberflächennahen Bodenbildung voraus, das heisst es erfolgt reliefbedingt eine «Zufuhr» von karbonathaltigem Material. Moder [Mögliche Horizontenfolge: L-F Ah; L-F-(H)-Ah/Ahh]
Die Aktivität der Regenwürmer tritt stark zurück. Die Streuzersetzung verläuft langsamer und es bildet sich ein durchgehender mehrjähriger Fermentationshorizont F. In Ansätzen kann sich ein Humusstoffhorizont H bilden. Die gehemmte Durchmischung bewirkt, dass ein schwarzer Ahh-Horizont auftreten kann. Die Mächtigkeit von Ah und Ahh ist geringer als 8-10 cm. Kalkmoder als Humusform kommt auf skelettreichen Böden aus karbonathaltigem Ausgangsmaterial vor. Rohhumus [Mögliche Horizontenfolge: L-F-H-Ah; L-F-H-EA]
Bei dieser Humusform sind die einzelnen organischen Auflagehorizonte deutlich ausgeprägt. Die Mächtigkeit des Fermentationshorizontes F sowie des Humusstoffhorizontes H beträgt mehr als 2 cm und die Übergänge sind deutlich erkennbar. Die Durchwurzelung des Humusstoffhorizontes kann sehr stark sein. Im darunter anschliessenden Mineralerdehorizont sind oft nur örtlich, zum Teil aber auch durchgehend, hellere gebleichte Farbtöne erkennbar. Diese Auswaschungserscheinungen zeigen, dass Huminstoffe, aber auch Nährstoffe in grössere Tiefen verlagert werden. Dieser säurebedingte Verlagerungsprozess kann teilweise auch bereits bei Moderformen eintreten. Voraussetzung sind allerdings, nebst hoher Wasserdurchlässigkeit im stark sauren Oberboden, grössere Niederschlagsmengen. Rohhumus ist eine typische Humusform der höheren Lagen und eher des kühlen Klimas. Tangelhumus kommt überwiegend in den Kalkalpen vor. Im Kontaktbereich zu Karbonatgestein ist das Milieu der mineralischen Feinerde nur schwach sauer oder gar karbonathaltig. Der Profilaufbau ist analog demjenigen des Rohhumus, doch kann der Vermischungshorizont Ah auch mächtiger als 10 cm werden.
TorfAnhäufung von unvollständig zersetzten Pflanzenrückständen im wassergesättigten Milieu.
Anmoor [Horizontenfolge: L-Aa]Dunkel gefärbte Mischung von mineralischer und fein verteilter, unstrukturierter organischer Substanz. Die Entstehung erfolgt unter dem Einfluss von langfristig hochanstehenden Stau- und Grundwasserständen, d.h. unter mangelhaften Durchlüftungsverhältnissen. |
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