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Die einzelnen Böden

Gesteinsrohböden (Lithosol)

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ai bis Ah-R]

Meist extrem flachgründig (< 15 cm), darunter Fels. Skelettreich, feinerdearm, wechseltrocken, zum Teil mit vielen Hohlräumen; je nach Ausgangsgestein sauer bis karbonathaltig.

Rohböden

Ranker

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-AC-C/R]

Rohe Böden, entstanden aus festem Silikatgestein. Flach- bis mittelgründig, skelettreich; oft an Hanglagen, wo die Erosion eine Weiterentwicklung hemmt.

Regosol

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-AC-C]

Rohe Böden, entstanden aus lockerem, kalkarmem bis kalkfreiem Mischgestein. Mittel- bis tiefgründig, oft skelettreich.

Pararendzina

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-AC-C]

Rohe Böden, entstanden aus Mischgestein. Flach- bis mittelgründig.

Rendzina

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-AC-C/R]

Rohe Böden, entstanden aus Karbonatgestein, inklusive Kalkmergel und Dolomit. Flach- bis mittelgründig, zum Teil aber feinkörnig verwittert, skelettreich; an Südhängen oft trocken. In der Regel mit aktiver Humusform, aber mit teilweise entkarbonatetem Ah-Horizont, wo dies nicht durch «Zufuhr» von karbonathaltiger Feinerde verhindert wird.


Verwitterungsböden

Braunerden

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-Bv-BC-C]

Kennzeichnend ist der braune Mineralerdeverwitterungshorizont. Optimale Wasser- und Nährstoffspeicherverhältnisse, normale Durchlüftung, normale Wasserduchlässigkeit, mittel- bis sehr tiefgründig, schwach bis stark saure pH-Verhältnisse, oft in unterschiedlicher Tiefe mit einer Kalkgrenze.

Neutrale Braunerden: Feinerde im Wurzelraum im neutralen pH-Bereich; sonst analoge Eigenschaften wie die Braunerde.

Parabraunerden

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-AE-Bt-BC-C]

Kennzeichnend ist die Tonverlagerung, was zu tonärmeren Oberböden bzw. Tonanreicherungen im unteren Profilteil führt. Damit wird in tieferen Bereichen des Profils die Wasser- und Nährstoff-speicherleistung erhöht. Je nach den klimatischen Voraussetzungen besteht allerdings auch die Gefahr von Phasen mit örtlicher Staunässe im Wurzelraum.

Podsole

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah/EAh-E-Bh-Bfe-Bv/BC-C]

Podsole sind durch Verlagerungsprozesse gekennzeichnet. Ein hellgrauer bis weiss gebleichterAuswaschungshorizont E(Verarmungshorizont) entsteht unterhalb den organischen Auflagehorizonten. Die Humusform entspricht meist einem Rohhumus. Der Oberboden ist verarmt und daher nährstoffarm. Anschliessend folgen darunter dieAnreicherungshorizonte, ein dunkler Humusanreicherungshorizont Bh, gefolgt von einem rötlich-braunen Eisenanreicherungshorizont Bfe. In diesem Bereich werden die verlagerten Stoffe wieder angereichert und stehen auch für das Pflanzenwachstum - bei entsprechender Durchwurzelung - zur Verfügung. Darunter folgt der Übergang zum Ausgangsmaterial. Podsole entstehen vorwiegend aus quarzreichen Sanden oder Urgestein (Granit, Gneis, usw.)

Podsoliert: schwache Ausprägung der beschriebenen Auswaschungs- und Anreicherungserscheinungen.

Je nach Ausprägung der Profilhorizontierung wird zwischen verschiedenen Podsoltypen unterschieden:

Eisen-Humus-Podsol
wie oben beschrieben

Braunpodsole (Ockerpodsol)
[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte (E)Ah/Ah-Bfe-Bv-C/R]
Braunpodsole sind gekennzeichnet durch den rötlich-braun gefärbten Anreicherungshorizont. Der Auswaschungshorizont tritt kaum in Erscheinung. Oft wurde der Oberboden in früherer Zeit durch Erosion oder Nutzung verändert.

Humuspodsole (Kryptopodsol)
[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte (differenziert) Ah-(E)Ah-Bh-Bv(fe)-BC-C (undifferenziert) Ah/Bh (> 35 cm)-Bv-C]
Humuspodsole sind durch die tiefreichende dunkle Farbe - meist über 35 cm mächtig - gekennzeichnet. Ihre Entstehung ist an bestimmte Bodenbildungsfaktoren - wie das insubrische Klima - gebunden.


Nassböden

Stauwasser beeinflusst
[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-Sw-Sd-C/S]
Stauwasserböden (Pseudogleye) sind durch einen verdichteten Horizont mit geringer Wasserleitfähigkeit gekennzeichnet. Nassphasen mit Wassersättigung wechseln mit Trockenphasen mit normalen Durchlüftungsverhältnissen ab. Die Dauer der einzelnen Phasen hängt vorwiegend von der Niederschlagsmenge ab.

Hang-/Grundwasser beeinflusst
[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte Ah-Go-Gr-C/G]
Kennzeichnend für durch Hang- und Grundwasser beeinflusste Böden ist ein ständig wassergesättigter blau-grau-grünlich gefärbter Horizont (Reduktionshorizont Gr), der, bedingt durch die fehlende Durchlüftung nicht zum Wurzelraum gehört. Darüber schliesst sich im Schwankungsbereich des Wasserspiegels ein wechselfeuchter, rostfleckiger Oxidationshorizont (Go) an. Böden mit der Abfolge Oxidationshorizont über einem Reduktionshorizont werden als Gleye bzw. Hanggleye bezeichnet.

vernässt
schwache Ausprägung der beschriebenen Vernässungsmerkmale in Horizonten unterschiedlich entwickelter Böden

nassgebleicht
gebleichter, fahler Horizont unter den organischen Auflagehorizonten; Vorkommen in Nassböden mit langandauernden, bis zur Oberfläche reichenden Wassersättigungsphasen. Eine Auswaschung erfolgt mit absinkendem Wasserspiegel.


Organische Böden

[Mögliche Horizontierung: organische Auflagehorizonte... Abfolge von Torfhorizonten über C/G]

Mächtigkeit der organischen Horizonte: über 40 cm. Bei ständiger Wassersättigung und fehlender Durchlüftung bleibt eine Zersetzung der Vegetationsrückstände weitgehend aus. Es bilden sich rein organische, mächtige Torfhorizonte über dem mineralischen Untergrund.

Auenböden

[Mögliche Horizontierung: zum Teil Erosionsformen Ai/Ah-AC/Go-C/Gr]

junge, durch periodische Überflutung gekennzeichnete Böden. Ehemalige Flussablagerungen ergeben Horizonte mit wechselnder Körnung (Kies, Sand bis Ton) mit zum Teil auch begrabenen alten, humosen Oberbodenhorizonten A.

 Boden
 
 Humusformen
 
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